Autobatterie testen – Schritt für Schritt
Dieser Beitrag ist wie folgt aufgeteilt:
Grund dafür ist unter anderem die erhöhte Elektrifizierung von Fahrzeugen. Batterien wird heute mehr und mehr abverlangt – bis zu 150 elektrische Verbraucher und die Start-Stopp-Automatik in modernen Autos verlangen nach genügend Strom.
Ein regelmäßiger Batteriecheck bei einer Fachwerkstatt ist also ratsam, um einen bevorstehenden Ausfall der Batterie zu entdecken, noch bevor es zum endgültigen Stillstand kommt.
So wird der Batteriezustand von der Fachwerkstatt getestet.
Grundsätzliches vorweg:
Testen einer konventionellen Nassbatterie:
Beim Messen einer konventionellen Autobatterie eignet sich ein Messgerät mit dem ausschließlich der Ladezustand der Batterie ermittelt werden kann. Mit einem Multimeter misst man im besten Fall eine Ruhespannung von rund 12,8 V. Fällt die Spannung unter 12,4 Volt, sollte eine Batterie sobald wie möglich nachgeladen werden. Ein andauernder niedriger Ladezustand schädigt die Batterie durch Sulfatierung.
Da eine konventionelle Starterbatterie in erster Linie durch den Anlassvorgang belastet wird und nach dem Aufladen durch die Lichtmaschine keine Entladung mehr erfolgt, ist hier vor allem der Kaltstartstrom entscheidend. Durch Alterung und Verschleiß nimmt die Fähigkeit der Batterie, hohe Ströme zu liefern, nach und nach ab. Je niedriger darüber hinaus der Ladezustand ist (zu ermitteln über die Messung der Leerlaufspannung), desto geringer ist die mögliche Stromabgabe während des Startvorgangs.
Testen einer Start-Stopp-Batterie:
Beim Testen einer Start-Stopp-Batterie ist nicht nur auf den Ladezustand, auch „SOC“ genannt („State of Charge“), zu achten, sondern auch auf den Gesundheitszustand („SOH“ = „State of Health“) der Batterie.
Während sich der SOC noch einfach per Spannungsmessung ermitteln lässt, wird für die Ermittlung des SOH ein komplexes Testverfahren benötigt, um eine sichere Aussage über den Zustand der Batterie treffen zu können. Die Ermittlung des SOH berücksichtigt unter anderem die Kaltstartfähigkeit (CCA), die verbleibende Kapazität (Ah) und die Ladungsaufnahme (CA).
Genauso wie sich die Fahrzeugtechnologie über die Jahre weiterentwickelt hat, so haben sich auch die Batterien mit neuen Technologien wie AGM oder EFB entsprechend weiterentwickelt. Um verlässliche Testergebnisse, insbesondere im Hinblick auf den SOH zu erhalten, ist es entscheidend, moderne und auf die neuen Batterietechnologien angepasste Tester zu verwenden.
Batterietest Schritt für Schritt:
(Bitte beachten Sie die Hinweise des Geräteherstellers.)
- Den Batterietester an die Batteriepole anschließen, um Ladezustand und Innenwiderstand zu ermitteln. Grundsätzlich gilt: Rotes Kabel an den Pluspol, schwarzes Kabel an den Minuspol. Die Reihenfolge des An- und Abklemmens ist dabei egal.
Beim Anschluss des Testgeräts an einer im Koffer- oder Fahrgastraum des Fahrzeugs platzierten Batterie sind die dortigen Batteriepole und nicht die Starthilfekontaktpunkte im Motorraum zu verwenden, da der Widerstand des im Fahrzeug verlegten Kabels den Messwert beeinflussen würde. - Den Batterieprüfer auf den richtigen Batterietyp einstellen: Starterbatterie, Gelbatterie, EFB- oder AGM-Batterie. Für jeden Batterietyp verwendet das Gerät einen anderen Testalgorithmus, daher würde eine falsche Einstellung zu falschen Messwerten führen. Außerdem ist für einige Testgeräte wichtig zu wissen, ob der Test an einer Batterie im Fahrzeug stattfindet, oder ob sie sich außerhalb des Fahrzeugs befindet.
- Den für die Batterie ausgewiesene Kaltstartstrom inklusive des hierfür verwendeten Messverfahrens in das Gerät eingeben. Gängige Standards sind DIN, EN, IEC, JIS und SAE. Die Angabe der Prüfnorm befindet sich hinter der Angabe zum Kaltstartstrom auf dem Etikett der Batterie.
- Die anschließende Messung führt das Testgerät selbstständig durch und liefert das Ergebnis.
Testergebnisse richtig interpretieren? So geht’s!
Übrigens…
Um bei der Leitfähigkeitsmessung korrekte Ergebnisse zu erhalten, sollte kurz vor dem Testen ein Verbraucher wie das Fahrlicht angeschaltet werden. Eine etwaige Oberflächenspannung wird so vor der Messung abgebaut.